Am 17. Juli 2023 12:50 | 6 min Lesezeit
In der Welt des Konsums ist die Garantie ein mächtiges Werkzeug, das du als Verbraucher in der Hand hältst. Es ist ein stiller Pakt zwischen dir und dem Hersteller, ein Versprechen, das auf Vertrauen und Qualität beruht. Doch wie jedes Werkzeug muss es richtig gehandhabt werden, um seine volle Kraft zu entfalten. In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du zum Thema Garantieansprüche wissen musst und beantworten die dir relevante Fragen.
Garantieansprüche sind ein komplexes Thema, das viele Aspekte umfasst. Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass es zwei Arten von Garantien gibt: die gesetzliche Gewährleistung und die freiwillige Garantie des Herstellers oder Verkäufers. Die gesetzliche Gewährleistung beträgt zwei Jahre ab Kaufdatum und deckt Mängel ab, die bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden waren. Die Herstellergarantie ist eine zusätzliche Leistung, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht und deren Bedingungen vom Hersteller festgelegt werden.
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Die Gewährleistung ist gesetzlich vorgeschrieben und beträgt in Deutschland zwei Jahre ab Kaufdatum. Sie deckt Mängel ab, die bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden waren. Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers oder Verkäufers und geht über die gesetzliche Gewährleistung hinaus. Die Bedingungen der Garantie legt der Garantiegeber individuell fest.
Die Garantiezeit beginnt in der Regel mit dem Kauf des Produkts, es sei denn, der Hersteller oder Verkäufer hat andere Bedingungen festgelegt. Wichtig ist es, den Kaufbeleg aufzubewahren, da er dir als Nachweis für den Beginn der Garantiezeit dient.
Wenn du als Verbraucher einen Garantiefall hast, also einen Mangel an einem Produkt feststellst, den du nicht verursacht hast, kannst du den folgenden Schritten folgen:
• Mangel feststellen: Zunächst einmal musst du sicherstellen, dass es sich tatsächlich um einen Mangel handelt, der unter die Garantie fällt. Ein Mangel liegt vor, wenn das Produkt nicht die vereinbarte Beschaffenheit hat, also nicht so funktioniert, wie es sollte.
• Kaufbeleg bereithalten: Halte den Kaufbeleg und ggf. die Garantiebedingungen bereit. Der Kaufbeleg dient dir als Nachweis: Er zeigt zum einen, dass du das Produkt gekauft hast, zum anderen, wann du es gekauft hast. Das ist wichtig, um zu beweisen, dass der Mangel innerhalb der Garantiezeit aufgetreten ist.
• Kontaktaufnahme: Wende dich an den Verkäufer oder Hersteller und teile ihm den Mangel mit. Mach das am besten so schnell wie möglich, im Idealfall direkt, nachdem du den Mangel festgestellt hast.
• Mangel beschreiben: Beschreibe den Mangel so konkret wie möglich. Gib an, wann und unter welchen Umständen er erstmals aufgetreten ist.
• Garantieanspruch geltend machen: Fordere den Verkäufer oder Hersteller auf, den Mangel zu beheben – entweder durch Reparatur oder den Austausch des Produkts. In manchen Fällen ist auch eine Preisminderung oder sogar die Rückgabe des Produkts möglich. Bei letzterem wird dir der Kaufpreis erstattet.
• Frist setzen: Setze dem Verkäufer oder Hersteller eine angemessene Frist zur Behebung des Mangels. Diese sollte mindestens zwei Wochen betragen.
• Unterstützung holen: Wenn der Verkäufer oder Hersteller den Mangel nicht innerhalb der gesetzten Frist behebt, kannst du rechtliche Schritte einleiten. In diesem Fall steht dir GarantieHeld gern zur Seite. Du kannst GarantieHeld aber auch schon früher einbeziehen: Wir helfen dir, deine Ansprüche gegenüber dem Verkäufer einzufordern – einfach, schnell, online.
Unser Tipp: Sammle Beweise und dokumentiere den Mangel. Das geht am besten mit Hilfe von Fotos oder Videos des Mangels. Bewahre auch die Korrespondenz (E-Mails oder Briefe an den Verkäufer oder Hersteller; Gutachten eines Sachverständigen) gut auf. Diese Beweise können dir helfen, deinen Garantieanspruch durchzusetzen.
Die Kosten für den Versand werden im Garantiefall in der Regel vom Garantiegeber getragen, es sei denn, in den Garantiebedingungen ist etwas anderes festgelegt.
Ob die Garantie verlängert werden kann, lässt sich nicht pauschalisieren. Einige Hersteller oder Verkäufer bieten eine Garantieverlängerung gegen eine zusätzliche Gebühr an. Das wird meist als „Garantieverlängerung“ oder „erweiterte Garantie“ bezeichnet.
Wir empfehlen dir, die Bedingungen dieser erweiterten Garantien genau zu lesen. In manchen Fällen decken sie nicht die gleichen Mängel ab wie die ursprüngliche Garantie, oder es gelten besondere Bedingungen für die Inanspruchnahme der Garantie.
Bevor du dich für eine (kostenpflichtige) Garantieverlängerung entscheidest, solltest du daher genau prüfen, welche Leistungen diese umfasst, und ob sie für dich sinnvoll ist.
Grundsätzlich gilt jedoch: Eine Garantieverlängerung ersetzt nicht die gesetzliche Gewährleistung. Diese beträgt in Deutschland zwei Jahre ab Kaufdatum und kann nicht durch eine Garantie oder Garantieverlängerung verkürzt oder ausgeschlossen werden.
Ja, auch für Gebrauchtwaren kann eine Garantie gelten, allerdings gibt es hier einige Besonderheiten, die du kennen solltest:
• Gesetzliche Gewährleistung: Bei gebrauchten Produkten gilt in Deutschland grundsätzlich die gleiche gesetzliche Gewährleistung wie bei Neuwaren. Das bedeutet, dass der Verkäufer dafür einstehen muss, dass die Ware zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Sachmängeln ist. Allerdings kann die Dauer der Gewährleistung bei Gebrauchtwaren vertraglich auf ein Jahr verkürzt werden, sofern der Verkäufer nicht der Hersteller ist.
• Herstellergarantie: Ob eine Herstellergarantie für Gebrauchtwaren gilt, ist vom jeweiligen Hersteller abhängig. Einige Hersteller übertragen ihre Garantien auf nachfolgende Eigentümer, andere schließen Gebrauchtwaren von der Garantie aus.
• Händlergarantie: Einige Händler bieten für die von ihnen verkauften Gebrauchtwaren eigene Garantien an. Diese sind eine freiwillige Leistung und gehen über die gesetzliche Gewährleistung hinaus. Die Bedingungen dieser Garantien legt der Händler individuell fest.
Wenn das Unternehmen, bei dem du ein Produkt gekauft hast, insolvent geht, kann das die Durchsetzung deiner Garantieansprüche möglicherweise erschweren.
Die gesetzliche Gewährleistung kann in diesem Fall oft nicht mehr durchgesetzt werden, da der Verkäufer aufgrund der Insolvenz nicht mehr in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen. In diesem Fall wirst du zu den Gläubigern des insolventen Unternehmens gezählt und musst dich an den Insolvenzverwalter wenden, um deine Forderungen anzumelden.
Allerdings ist die Aussicht, in einem solchen Fall tatsächlich noch etwas zu erhalten, häufig gering.
Anders sieht es aus, wenn du eine Herstellergarantie hast. Diese bleibt auch im Falle der Insolvenz des Verkäufers bestehen, da sie von einem anderen Unternehmen, nämlich dem Hersteller des Produkts, gegeben wird. Du kannst dich also direkt an den Hersteller wenden, um deine Garantieansprüche geltend zu machen.
Unser Tipp: Achte, bevor du ein Produkt kaufst, nicht ausschließlich auf den Preis, sondern auch auf die Seriosität und finanzielle Stabilität des Verkäufers. So hast du gute Chance, später mögliche Garantieansprüche geltend zu machen.
Die Übertragung der Garantierechte auf eine andere Person ist in der Regel möglich, es sei denn, es ist durch die Garantiebedingungen ausgeschlossen.
Eine Garantiekarte ist ein Dokument, das die Bedingungen und die Dauer der Garantie bestätigt. Wenn du sie verloren hast, kannst du dich an den Verkäufer oder Hersteller wenden und um eine Kopie bitten. In der Regel kannst du Garantieansprüche aber auch ohne diese Karte geltend machen. Wichtig ist, dass du den Kaufbeleg gut aufbewahrst.
Ob du einen Garantieanspruch geltend machen kannst, wenn du das Produkt im Ausland gekauft hast, hängt von den Garantiebedingungen ab. Einige Hersteller bieten eine weltweite Garantie an, andere beschränken die Garantie auf das Land, in dem du das Produkt erworben hast.
Garantieansprüche sind ein mächtiges Werkzeug für Verbraucher. Es gibt zwei Arten von Garantien: die gesetzliche Gewährleistung und die freiwillige Garantie des Herstellers. Die Garantiezeit beginnt in der Regel mit dem Kauf des Produkts. Im Garantiefall solltest du dich an den Verkäufer oder Hersteller wenden. Halte dazu den Kaufbeleg und ggf. die Garantiebedingungen bereit. Der Garantiegeber entscheidet dann, ob er das Produkt repariert, ersetzt oder dir den Kaufpreis erstattet. Die Kosten für den Versand werden im Garantiefall in der Regel vom Garantiegeber getragen.
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